Der Bebels Platz… in Gedanken versunken

Der Bebels Platz… in Gedanken versunken

21 IMG_4878 (Copier)

Am Bebelplatz

.

Da sitzt ein Mädel an der Uhr;

Vergisst die Welt und selbst den Zille.

Vertieft in Träume oder Straßen,

Liest sie ein Buch, die Zeit hält inne;

Sie gönnt sich eines Glückes Stunde.

Die Welt tobt um sie herum,

Berliner Luft unter Linden,

So sorgenlos und ohne Hast!

Ach, die Minuten… sie verrinnen…

.

Hier schweigt die Zeit, weil damals

Hände nach den Büchern rangen,

Die verurteilt, in den Flammen,

Zu verbrennen… vom Hass geschürt,

Dem Geist verloren, den Mund verbrannt,

Wie blind das Aug‘ und stumm die Ohren!

.

Mensch, wenn das Tier in dir erwacht,

du nicht mehr zweifelst weder lachst,

dann stürzt der Tag in tiefe Nacht!

.

 Une lumière monte au ciel…

 Auf dem Bebels Platz riecht

es seit dem 10 Mai 1933 nach Asche.

Ein fades Licht fällt in die Nacht,

vom Boden hoch, dem Bauch der Erde,

leuchtet es so still, dort wo das Gespenst

noch immer wacht.

Wo Leere an Reichtum erinnert,

wo das Feuer schlug mit Zähnen zu,

wo Brand und Hass vereint gewesen,

sie nimmer kommt mehr zur Ruh‘

.

Hier gingen auf in Rauch und Flammen,

Bücher die von Fluch befallen,

verurteilt auf den Scheiterhaufen.

Nichts ist dem bösen Geist entronnen,

Er hat des Teufels Hilf‘ gewonnen.

Nie  soll er wieder kommen,

und an dem Blut des Menschen sich laben…

.

Das Autocafé-Memorial auf dem Bebel Platz, früher der Opernplatz

Oeil von Lynx Bebelpatz, Berlin 25/09/2013

Article suivant