Am Wannsee… ohne Badehose!

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Am Spätnachmittag, wenn die sich schon neigende Sonne das Wasser der Havel wie tausende Silberfische aufblinken lässt… und an den noch warmen Ufern die Segelboote leichtmüde vor sich hin schaukeln, der Schrei einer Krähe die Ruhe durchbricht… dann ist es die beste Zeit, dort innezuhalten, den Blick in die Natur gesenkt!

Man atmet hier die  Freiheit, die Frische des Wassers, hört das Rauschen der Blätter, grüßt die hohen Bäume am Uferrand, genießt den Geruch der Erde… die Farben der schon leicht herbstlichen Natur besänftigen das Gemüt, streicheln die Seele… der Mensch fühlt sich „zuhause!“ Hier ist er geboren und wieder hingekommen, nichts ist vergessen…

Hier am Wannsee hat Max Liebermann mit seiner Palette gestanden, und  Heinrich von Kleist seine Dramen verfasst … er aber auch mit Henriette am 12 November 1811 Selbstmord begangen. „Nun, O Unsterblichkeit, bist du ganz mein.“ Ist die Inschrift auf dem Grabstein.

Die Havel windet sich geschmeidig durch Berlin und Potsdam, bildet Seen von  idyllischem Charme; den Griebnitzsee… den Jungfernsee… den Pohle See, den Stölpchensee! Sie sind der Stolz der Stadt.

Zuerst denkt man nur an die Badehose… wie das vor langen Jahren berühmt gewordene Lied… die alten Holzkähne und kleinen Segelschiffe haben ausgedient, heute schaukeln moderne Yachten an den Ufern… die Angler sind in den Ruhestand  getreten?! Die moderne Zeit hat sie überholt… alle!

Seerosen locken den Blick auf die Oberfläche des Wassers… Es schwebt wie ein Hauch von Sehnsucht und Traum über diesem Gewässer, die Mutter Natur selbst hat alles getan, um Gras und Blumen über Vieles wachsen zu lassen… damit die Zukunft grün bleibt!

Eine“ Kunst- Austellung“ im Wald am Rande des Wassers; der Künstler hat grossflächige Spiegel zwischen die Bäume gehängt, um Natur und Mensch zu täuschen, verblüffend, der Effekt ist erreicht…

Ein ausgedientes Backsteingebäude ist zu einem privaten „Schlösschen“ erkoren worden und bewohnt!

Auf dem Weg; Eine barmherzige Geste… oder eine Falle? Greift nur zu, wir werden euch erwischen?

Zurück in die Zivilisation; ja, ER, der weltbekannte Gartenzwerg… ist noch da, er wird immer hier sein und dafür sorgen, dass alles in Ordnung bleibt!!!

Die Dunkelheit bricht ein… die letzten Vögel heben mit kurzem Aufschrei ab, ein leichter Flügelschlag begleitet sie…um eine Zuflucht zu finden… lange lauschten sie noch in den Abend hinein…

Es ist fast schon Nacht , die Sonne versinkt am Horizont… und lässt ihren Wasserspiegel noch einmal hell silbern aufleuchten… bevor er verblasst… schemenhaft schwärzen sich die Silhouetten der Bäume, die Nacht verschluckt mit weitaufgerissenem Maul, wie ein hungriges Tier, den Tag…

Oeil von Lynx Wannsee 05/10/2013