Das römische Bad … und FriedrichSüß II

Das römische Badund FriedrichSüß II

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Die römischen Bäder, schlicht aber funktionell… angelegt von dem schon bekannten Karl Friedrich Schinkel und seinem Schüler Persius, zwischen 1829 und 1844… hat den Look eines italienischen Landhauses

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Ungeduldig jagten die beiden Windhunde im Kreis und versuchten sich gegenseitig in den Schwanz zu kneifen; so spielten sie immer, es war ihr Lieblingsspiel… vor dem Ausgang mit Herrchen FriedrichSüß II. Dieser nahm sich, wie gewohnt, seine kostbare Zeit; parfümierte sich, schaute mit einem Auge in den Spiegel, zupfte an seinen gepuderten Locken… dann spitzte er zufrieden seine  Lippen und formulierte in seiner Lieblingssprache: „Bonjour, mon chéri!“

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Fein rausgeputzt, für den Morgendlichen Spaziergang, pfiff er die Windspiegelfährten an seine Michelangelische Wade und schritt forsch, mit stolzer Allüre, in den grünsaftigen Park „Ohne Sorgen!“

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Leicht hechelnd jagten seine zwei Windhunde dem Ziel entgegen; Das Römische Bad. Sie kannten den Weg, wie jeden Baum natürlich den sie mit gehobenem Hinterbein jedes Mal verehrten!

Die ersten Sonnenstrahlen durchbrachen den morgendlichen Nebel, flammten zwischen den Ästen hindurch und  konzentrierten sich auf die bekannte Silhouette eines Joggers die sich keuchend näherte.

Die Hunde hatten ihn schon erspäht, sie dehnten ihre muskulösen Körper… und schon waren sie bei ihm… sprangen ihm liebkosend an die Gurgel, um ihn zu begrüßen;

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Es war Francois-Marie Arouet, genannt Voltaire, der alte Philosoph, Autor der Französischen Aufklärung… beim Morgen- Training. Er erwiderte die freundliche Hunde Begrüßung, streichelte ihren zierlich schönen Kopf, zählte kurz ihre Rippen auf der dünnen Flanke und nickte zufrieden, sie waren gut genährt!

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Noch einige behände Schritte und Voltaire hat FriedrichSüß II erreicht. Die beiden Männer fielen sich Herz-gegen-Herz-drückend in die Arme, begrüßten sich mit feucht glücklichen Augen und stimmten fröhlich ein kleines Lied an…

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FriedrichSüß II  fächerte sich das heiße Gesicht, pfiff seine Vierbeiner, nahm sie an die Leine und eilte  Hüfte schwingend, seine Windspiele an der Leine zerrend… an der Seite seines Busenfreundes dem gemeinsamen Ziel … Das römische Bad!

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Wie stellt man sich ein römisches Bad vor? Und auch noch im Park von Sanssouci… Wollten die Preußen die Römer imitieren? Glaubten sie vielleicht auch in den heißen Dampfwolken philosophische Unterhaltungen entwickeln zu können, um ihren Geist anzuregen? Versprachen sie sich Anregung, um neue Schlachten zu führen, strategische Inspizierungen zu bekommen… oder sogar erotische?

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Ob sein Busenfreund Voltaire seine Gelüste teilte?

Dem Franzosen, in der Jugendzeit von den Jesuiten unter die Fittiche genommen… bekannt auch durch seinen Sarkasmus und Witz, der ihn schon in den Knast gebracht hatte… und Sklavenhandel betrieb, ist das zu zutrauen… vielleicht haben die beiden auch Bodybuilding getrieben und uns ihre unheimlichen Muskelberge versteckt? Ob Friedrich seine Bizepse brauchte, um Flöte zu spielen? Und Voltaire, um gewaltige Werke zu schreiben? Ein sonderbares Paar in der Tat!

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Bleiben wir in ihrer Nähe:

Der König entblößte seine muskulösen Körper, was Voltaire einen Bewunderungsschrei entriss; „Mon cher, comme vous êtes bien loti! “Stolz drehte sich FriedrichSüß II… wie eine Ballerina.. Entzückt applaudierte Voltaire, bevor er sich ebenfalls seines Rockjoggings entledigte. Als Philosoph am Hofe, muskelierte er hauptsächlich sein Zunge, so sah er auch aus! Die beiden nackten Männer tauchten ins Wasser, und langsam verschwanden ihre Silhouetten im philosophischen Dampf…

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Aber sie sind nie in den Römischen Bädern gesehen worden… es war nur ein Traum…

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Das Römische Bad war eine Idee des Kronprinzen Friedrich Wilhelm IV… ein Romantiker auf dem Thron… es ist aus romantischer Fantasie und seiner Italiensehnsucht in der Zeit von 1829 bis 1840 entstanden… und wieder hat K.F. Schinkel seine geniale Hand im Spiel, obwohl Friedrich seiner eigenen Skizzen nie müde wurde… die Bauleitung der Römischen Bäder übernahm jedoch Ludwig Perseus.

In diesem nach dem Vorbild eines italienischen Landhauses gebaute Gärtnerhaus hebt sich das Römische Bad im Stil einer antiken Villa und römischer Therme… mit einem Tempel als Tee Pavillon durch  Arkaden, Pergolen und Garten verbunden heraus.

Der Innenhof, das Atrium ist der Empfangsraum… das Apodyterium das Auskleide- Zimmer und das Warmbad natürlich das Calarium. Regenwasser wurde in dem Impluvium aufgefangen… das Viridarium ist ein kleiner Garten Hof…

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So sah und sieht dieses kleine Wasser Paradies aus, jedoch scheint es, dass dort nie gebadet wurde?!

Oeil von Lynx Sanssouci 03/01/2013